Ernährung, Kalorien und BMI sind so eine Welt für sich. Es gibt unzählige Studien über die »richtige« Ernährung. Welche davon richtig oder wahr ist, sei einmal dahin gestellt. Ganz wichtig zu wissen ist, dass im Rahmen einer Sommerfahrt weder etwas gerettet werden kann noch Eure Mädels oder Jungs »umerzogen« werden können. Kaputt kann aber auch nichts gemacht werden, von verdorbenen Lebensmitteln oder Vorerkrankungen einmal abgesehen.
Was bringt mir wie viel Energie oder schlicht gute Laune? Sollte ich viel bei einer Mahlzeit essen oder lieber mehrere kleine Mahlzeiten?
Eine Sommerfahrt ist eher der ideale Rahmen einmal etwas anders zu machen, bewusst zu leben. Dazu gehört zwischen Hunger und Appetit zu unterscheiden, und sich ganz genau zu überlegen worauf man eigentlich Hunger hat. In unserem Alltag sind mittlerweile alle Produkte immer und überall erhältlich. Dadurch glauben wir auf etwas Hunger zu haben, weil wir es irgendwo riechen können oder ein Bild gesehen haben. Ein anderer spannender Feldversuch besteht darin, die Mengen zu beobachten und festzustellen, wie viel während einer Sommerfahrt wirklich verdrückt wird. Die Zusammensetzung ist ein dritter Versuch. Was bringt mir wie viel Energie oder schlicht gute Laune? Sollte ich viel bei einer Mahlzeit essen oder lieber mehrere kleine Mahlzeiten?
Die Grundlagen zu den drei »Selbstversuchen« sind gut zu merken und auch praktikabel. Wenn Ihr auf Sommerfahrt seid werdet Ihr viel mehr Energie benötigen, als in der Schule. Ihr bewegt Euch viel mehr und seid fast den ganzen Tag draußen. Dabei ist es jetzt wichtig, dass Ihr Euch die Energie aus Lebensmitteln holt, die der Körper schnell umwandeln kann und die lange vorhalten. In jedem Fall sollte gefrühstückt werden und Ihr solltet Euch auch etwas Zeit dafür nehmen und Eure erste Mahlzeit am Tag zelebrieren. Denn es hängt nicht nur Eure körperliche Leistung davon ab, sondern auch Eure mentale und damit die kollektive Stimmung. Mit einem vollen Magen wird man träge und schlapp. Dagegen bietet sich die Portion Müsli an. Es darf auch ruhig das schokoladige sein, denn das lässt die Stimmung direkt steigen und durch die Kohlenhydrate aus den Haferfl ocken wird die aufmunternde Wirkung verlängert. Da habt Ihr also länger was von. Da das Müsli nicht trocken genossen wird, sondern in den meisten Fällen mit einem Milchprodukt, habt Ihr die ideale Ergänzung mit Proteinen für die Muskeln auch abgedeckt.
Wenn Ihr die Banane oben auf den Rucksack packt ist sie die ideale Zwischenmahlzeit und die Schale könnt Ihr einfach verbuddeln.
Über eine sinnvolle Zwischenmahlzeit lohnt es sich auch nachzudenken, denn unter Umständen müsst Ihr die im Gehen essen und matschig darf sie auch nicht werden. In diesem Fall bieten sich neben Trockenfrüchten oder einem Butti für unterwegs auch Müsli- bzw. Fruchtriegel an. Wenn Ihr die Banane oben auf den Rucksack packt ist sie die ideale Zwischenmahlzeit und die Schale könnt Ihr einfach verbuddeln.
Als Notfallration wurde mir von einem Diabetiker Snickers empfohlen. Die Schokolade geht direkt ins Blut und hebt sofort die Stimmung, während die Erdnüsse nachbrennen und erst später in Energie umgewandelt werden. Mit einem solchen Mix kann jeder Durchhänger überstanden werden. Das Mittagessen solltet Ihr zwar wieder mit einer längeren Pause verbinden, aber eher als Brotmahlzeit gestalten. Je nachdem, wohin die Fahrt geht könnt Ihr unterwegs wunderbar frisches Obst einkaufen und Vitamine und Mineralstoffe auftanken. Sollte dieses unerschwinglich sein, weil Ihr im Norden seid, müsst ihr wieder auf Trockenfrüchte, Nüsse und eine deftige Brotzeit zurückgreifen.
Zum Abendessen dürfen es dann die heiß ersehnten Nudeln sein. Mit allem Möglichen und Erschwinglichem dazu. Ihr solltet nur darauf achten nicht zu spät zu essen, denn sonst ist Euer Magen die ganze Nacht damit beschäftigt.
Der wichtigste Punkt bei Eurer Mahlzeitengestaltung ist eine ausreichende Versorgung mit Wasser. Viel Trinken ist wichtig. Mittlerweile ist sich die Fachwelt einig, dass auch Tee und Kaffee dazu gezählt werden dürfen. Obst und Gemüse mit einem hohen Wasseranteil, wie Orangen, Melonen und Gurken, dürft Ihr ebenfalls mitzählen. Am Ende des Tages solltet Ihr mindestens 1,5 Liter getrunken haben. Wenn es sehr warm ist und Ihr ordentlich schwitzt, dann natürlich auch mehr. Alkoholfreies Bier ist im Übrigen das beste Sportlergetränk, noch vor der Apfelschorle, die sehr viel Zucker enthält. Ein alkoholfreies Bier gilt als isotonisch und die enthaltenen Mineralstoffe und Vitamine können vom Körper leichter aufgenommen werden. Der hohe Wasseranteil löscht den Durst schnell. Als Gedankenstütze gibt es wiederum einige Regeln. Es ist allerdings völlig ausreichend sich einige wenige zu merken:
- »5 am Tag«: Meint, dass jeder Mensch fünf Portionen, die jeweils in seine Hände passen, essen sollte. Dabei ist es völlig irrelevant, ob die Produkte tief gefroren oder getrocknet sind. Um welche Sorten es sich handelt ist auch nicht wichtig.
- Vielseitig, aber nicht zu viel: Die Vielfalt der Angebote kann gut und gerne ausgenutzt werden. So, dass keine Langeweile beim Essen entsteht.
- Würzig, aber nicht salzig: Salz entzieht dem Körper Wasser und übertönt den Speisegeschmack
- Viele kleinere Mahlzeiten
- Ausreichend Trinken
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